Jeder Straßenfotograf sollte es zumindest mal versucht haben. Das gefragte Straßenportrait zwingt uns aus unserer Komfortzone herauszukommen und kostet oft auch einiges an Überwindung. Beim Überschreiten dieser selbstgesteckten Grenzen lernt man aber auch etwas über sich, es hilft Vorurteile abzubauen und es stärkt auch die eigene Persönlichkeit.
Read MoreKunstfest-Auftakt Weimar 2022
Zum diesjährigen Kunstfest-Auftakt präsentierten Sigalit Landau und Yotam From ihre Videoinstallation „Olivenhain“ inmitten von Weimar. Sie bildet den Auftakt eines der wichtigsten Festivals für Zeitgenössische Kunst in Deutschland, mit über 140 Veranstaltungen.
Nach den Eröffnungsreden von Ministerpräsident Ramelow, OB Kleine, wurde es schnell dunkel und die sechs riesigen, 4 Meter hohen Riesenbildschirme erhellten den Theaterplatz. Spannung lag in der Luft.
Der Olivenbaum gilt als Symbol für Frieden, Liebe, Treue, Reinheit und Langlebigkeit. Im heutigen Israel sind Olivenhaine Schauplätze gewalttätiger Konflikte geworden. In ihrer Installation zeigen Sigalit Landau und Yotam From Aufnahmen überlebensgroßer Olivenbäume von unterschiedlichem Alter, verschiedener Art und Größe. Die Videoinstallation soll die Sehnsucht nach der Poesie des biblischen Symbols verstärken.
Nir de Volff schuf die Choreografie zur Videoinstallation: “Ein israelischer und ein syrischer Tänzer sind die Protagonisten, die sich zu den Bäumen und ihrem Bedeutungsraum in Beziehung setzen. Der Theaterplatz funktioniert so als Ort der Trauer, des Schmerzes, des Bedauerns, des Protestes und der Verlorenheit und zugleich für Hoffnung und Liebe.”- so heißt es auf der Kunstfestseite.
In den letzten 10 Jahren waren die Auftakt-Events stets laut, bunt und immer spektakulär. Dieses Jahr sollte es keinen neuen Superlativ in einer dieser Disziplinen geben. Dennoch wurde das Finale zu einem mitreißenden Mitmach-Event, der viele Zuschauer begeisterte. Denn nach der circa 45 Minütigen Performance wurden die Barrieren entfernt und die Tänzer holten die Zuschauer mit auf die Bühne. Orientalische/Arabische Tanzmusik und die riesigen LED-Wände machten aus dem Theaterplatz eine große Dance Club-Veranstaltung. Für mindestens eine weitere Stunde wurde gemeinsam getanzt, und dem Event ein großartiges Finale gegeben, das für viele noch lange nachhallen wird.
Sony Alpha A9 Langzeitreview
Lesezeit ca. 14 Minuten
Bereits seit ein paar Jahren ist die A9 meine Hauptkamera bei Fotojobs und im Alltag. Würde ich mir die Kamera stand 2022 nochmal kaufen? Wo liegen die Stärken und was vermisse ich? Und für wen ist sie überhaupt geeignet? Ich würde sagen: holt euch schonmal ´nen Kaffee;)
Die A9 ist schon ein paar Jahre alt. Als sie 2017 auf den Markt kam, wurden spiegellose Kameras von Profis noch nicht ernst genommen. Sony stattete diese Kamera mit einigen Innovationen aus, die nicht nur für DSLM´s neu waren. Auch heute ist die A9 in einigen Punkten ungeschlagen, oder zumindest auf Augenhöhe der Konkurrenz. Gerade für Reportagen, und das ist meiner Meinung nach auch ihr Haupteinsatzgebiet, ist sie geradezu perfekt geeignet. Kompakt, leicht, robustes Gehäuse, kein LED-Flackern bei lautlosem Verschluss, unterbrechungsfreier Sucher und natürlich: der sehr treffsichere Autofokus und ein Tracking, das es einem erlaubt quasi null Ausschuss bei einer Serie von bis zu 20B/sec zu produzieren. Damals und auch heute ein echter Game-Changer für viele Fotografen, und natürlich auch für mich.
Besonderheiten und Features
Mehrschichtiger Vollformat-CMOS-Sensor mit 24,2 Megapixeln, rückwärtig belichtet (BSI) und integriertem Speicher: 20x schnellere Auslesegeschwindigkeit im Vergleich zu einem herkömmlichen Sensor
Keine Sucher/Displaybildunterbrechung beim Fotografieren
AF-Phasendetektion mit 693 Punkten und AF-Kontrastdetektion mit 425 Punkten bis an die Bildecken
High-Speed-Serienaufnahmefunktion mit bis zu 20 Bildern pro Sekunde mit Tracking und Gesichts/Augenerkennung von Menschen und Tieren. Extrem lange Bildfolgen von über 240 RAW´s in Serie ohne Pause möglich
60 AF/AE-Berechnungen pro Sekunde
Verschlusszeit bis 1/32000 bei lautlosem Verschluss
Sucher mit hoher Auflösung von 3,7Mio Pixel und 120Hz Bildwiederholfrequenz
Bildstabilisator mit Korrektur von bis zu 5 Blendenstufen
Klappbares Display, Netzwerkanschluss
Sony war beim Autofokus nicht immer führend. Wer die A-Mount Kameras noch kennt, weiß wovon ich spreche. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage das ich damals immer etwas neidisch auf die Nikon und Canon DSLR´s geschaut habe, die in dem Punkt wesentlich besser performten. Auch Sonys E-Mount Serie brachte die ersten Jahre keine signifikante Besserung auf dem Gebiet. Das änderte sich aber schlagartig mit der Einführung dieser Kamera 2017.
Ich gebe zu, als ich die ersten Videos und Erfahrungsberichte von den großen Hochzeits- und Reportage- Fotografen zur A9 gesehen hatte, war ich schon sehr beeindruckt. Vor allem beim Punkt wie sehr die Kamera die Art erleichterte, wie man damit Personen fotografieren kann. Mit der A7III war ich in Grenzsituationen nicht ganz zufrieden, und folgende Erwartungen hatte ich an die A9:
Ich wollte ich eine Kamera, die verlässlich und möglichst einfach gerade bei offener Blende automatisch Gesichter und Augen erkennt, und diese bei Bewegungen auf die Kamera zu oder weg, zuverlässig verfolgt. Für meine Fotoreportagen auf Hochzeiten und Konzerten wäre das eine riesige Erleichterung, so die Hoffnung. Ich müsste mich somit immer weniger um die Technik kümmern, und mich ganz der Bildgestaltung und Bildkomposition Widmen. Diese Hoffnung wurde erfüllt: Es ist schon erstaunlich wie einfach es mit einer Kamera, die einem die Af-Arbeit abnimmt, wird und wie sehr man damit in die Szenerie “eintauchen” kann. Ja, man kann schon sagen das diese Kamera meine Art, wie ich mit dem Brautpaar beim Portraitshoot interagiere völlig verändert hat. Meist schaue ich gar nicht mehr durch den Sucher, und versuche die beiden zu unterhalten und zum Lachen zu bringen. Das funktioniert besser, als wenn eine Kamera das Gesicht des Fotografen verdeckt. Das Klappdisplay erlaubt es mir, kurz das Bild zu kontrollieren, während ich die Kamera in Hüfthöhe haltend vor mir Trage und das Paar in verschiedenen Perspektiven fotografiere. Meist verwende ich die Serienbildfunktion, und damit bekomme ich meist die perfekten ersten Bilder beim Shoot. Den Fokuspunkt muss ich dabei fast nie verschieben, da die Gesichter automatisch erkannt und verfolgt werden.
Familienreportagen machen mir besonders viel Spaß. Wenn ihr erfahren wollt wie ich dabei vorgehe, dann schaut euch doch mal meinen Bericht zur A9 und dem 24F1.4GM an!
Die Konkurrenz aus dem Sony Lager, oder: warum die A9?
Die A7rIV ist günstiger als die A9 und hat mehrere Vorteile. Auf jeden Fall die monströse Auflösung von 60MP, und den ganz klar besseren Dynamikumfang. Die 60MP bringen aber auch Nachteile mit sich. Vor allem beim Workflow in der Nachbearbeitung und bei den Kosten für die Speicherung der Daten. Sowohl beim Anschaffungspreis der Speicherkarten als auch bei den SSD´s.
Die A7III & A7IV sind sehr gute Kameras mit einem hervorragenden P/L Verhältnis. Aber beim für mich wichtigen Punkt der Auslesegeschwindigkeit des Sensors und der daraus resultierenden Problematik (mehr dazu weiter unten) und dem nicht auf dem gleichen Niveau spielenden Tracking fallen die ebenso raus wie die A7C. Die hat noch zusätzlich den Nachteil eines fehlenden Joysticks für die Fokusfeldverschiebung und dem zur Seite klappbaren Displays.
Die A9 bietet auch im Jahr 2022 noch einige unschlagbare Argumente, die sie für mich ganz klar für die bessere Allroundkamera machen. Die 20 Bilder pro Sekunde, mit der Sony das einstige Flaggschiff damals bewarb, gehören aber ganz klar nicht dazu. In der Praxis gibts mehrere Features, die für mich herausstechen, und auf die ich nun im Einzelnen eingehen werde.
Mehrschichtiger CMOS Vollformatsensor mit integriertem Speicher
Was so technisch daherkommt war eine echte Revolution. Zum ersten Mal gelang es, den D-Ram Speicher der Kamera direkt an den Bildsensor mittels einer zusätzlichen Schicht zu verbauen. Das Ergebnis ist ein Bildsensor, der sich extrem schnell auslesen lässt. Das bietet mehrere entscheidende Vorteile im Alltag mit der Kamera. Zum einen ist es die Tatsache, dass man mit der A9 (und der A9II/A1) unproblematisch in jeder Situation vor allem unter Kunstlicht bei elektronischem (lautlosen) Verschluss ohne Einschränkungen fotografieren kann. LED-Beleuchtung spielt in unserer heutigen Zeit eine immer größere Rolle, und ist nahezu überall zu finden. Bei herkömmlichen Kameras, bei denen der Sensor nicht wie bei der A9 “normalschnell” ausgelesen wird, können hässliche Streifen entstehen. Und zwar nicht nur in kleinen Räumen, Kirchen oder Standesämtern. Auch bei Z.B. Video Projektionen oder Straßenbeleuchtungen oder Leuchtreklamen in der Straßenfotografie.
2. Objekttracking inkl. Augenerkennung
Ein weiterer Vorteil des schnell auslesbaren Sensors sind die 60 AF-Berechnungen pro Sekunde. Einer der wichtigsten Punkte für mich ist das Objekttracking. Klar, das haben alle anderen Kameras aus dem Sony System auch. Hier “klebt” der verfolgungsrahmen dermaßen gut am Objekt, das man dieses nicht mal verliert, wenn es mal kurz aus dem Bild verschwindet. Das ist wirklich genial, denn auch bei Reportagen kanns mal hektisch werden und dann ist man froh, wenn man sich darum keine Sorgen machen muss. Gehts noch besser? Die neue A1 von Sony, oder die Canon R5/R3 besitzen noch Augenerkennungen bei weiteren Tieren sowie Objekterkennungen von zB. Vögeln, Autos, Flugzeugen etc.
3. Autofokus bei sehr wenig , oder sehr schwierigem Licht
Eine Sache, die in der Beurteilung des Autofokussystems von Kameras immer wieder vergessen wird, ist das Verhalten des Af bei schwierigen Lichtverhältnissen? Wie sieht es bei wenig bis keinem Licht, oder bei extremem Gegenlicht aus? Überraschend gut. Nicht auf dem Niveau von Canon, aber knapp dahinter. Insgesamt trifft der Af wenn nur noch Kerzenlicht vorhanden ist, gefühlt 20-30% schlechter/ seltener.
3. Kontrastumfang: leider ein Rückschritt, aber…
Von der A7III kommend war ich natürlich gespannt, ob die sehr viel teurere A9 in Sachen Dynamik und Bearbeitbarkeit der Bilder nochmal ne Schippe drauflegen kann. Leider war ich anfangs doch enttäuscht, und negativ überrascht. Konnte ich doch den Tiefen-Regler bei Bildern, die mit der A7III entstanden sind, oder z.B. die der RX1rII bedenkenlos auch bei ISO 1000+ nach ganz rechts schieben, ohne dass das Rauschen verstärkt wurde. Die A9 kann da leider nicht mithalten, und das hat mich total überrascht. Denn davon hatte ich in den nach dem Relase veröffentlichten Reviews und Erfahrungsberichten nichts gelesen. Allerdings habe ich mir im Laufe der Zeit einen Workflow in Lightroom erarbeitet, und Presets neu erstellt. Also ist hier war für mich eine Umgewöhnung im Workflow nötig gewesen. Dennoch: für Landschaftsfotografen ist die A9 definitiv die falsche Kamera.
Haptik, Größe und: Vorteile vom Sony-System
Ich finde die Größe, das Gewicht und insgesamt die Haptik ausgezeichnet. Bei der A9MKII wurden der Af Button und der Griff verbessert, das merkt man aber nur im direkten Vergleich. Der größte Vorteil beim Gehäuse gegenüber meiner vorherigen Kamera, der A7III ist ganz sicher das 2. Einstellrad auf der linken Seite. Dass man die Serienbildrate dort einstellen kann, ist schon super.
Aber warum habe ich nicht eine der neuen Kameras von Nikon, Canon oder Panasonic gekauft?
Ich hatte durch die A7II/III ja schon mehrere Objektive, ein Systemwechsel machte da keinen Sinn. Die Konkurrenz hatte zu dem Zeitpunkt auch schlicht noch komplett auf das veraltete Spiegelreflexsystem gesetzt, mit all den Nachteilen wie Front/Backfokus, lauter Spiegelschlag usw. Sony bietet ein kompaktes System, sehr große Auswahl an hochwertigen und teils sehr günstigen Objektiven, auch von Fremdherstellern. Die kompakte Vollformatkamera bietet eine sehr gute Ergonomie (zumindest für meine kleineren Hände). Ideal auch für Streetphotography. Normalerweise nutze ich dafür meine RX1rII, aber manchmal will ich mal eine andere Brennweite verwenden. Dann kommt die A9 ins Spiel. Ich muss mich unauffällig fühlen, um in die Straßenfotografie eintauchen zu können, und mit dem Sony-System gelingt das einfach am besten. Kompakte Kamera + Kompaktes Objektiv + verlässlicher und schneller Af mit sehr gutem Tracking (und günstig)? Da gibts eigentlich kaum Alternativen zum Sony-System (stand 2022) Ich sehe bei Fotografen-kollegen immer wieder, dass sie ihr Smartphone verwenden, um Bilder zu machen, und ihre viel bessere Technik zuhause bleibt. Meine A9 (oder meine RX1rII) sind bei mir fast immer dabei, weil sie so kompakt sind und die Qualität einfach immer überzeugt.
Und sonst…?
Die Akkulaufzeit ist nach wie vor sehr gut. Selbst bei einer 15 Stunden Hochzeitsreportage komme ich meist mit 1-2 Akkus locker hin. Der Sucher ist dank der hohen Bildwiederholfrequenz wirklich hervorragend und groß. Das Display aber leider nicht scharf genug, Farben wirken nicht so brilliant. Das können andere Hersteller im Jahr 2022 besser. Die Appanbindung ist “OKAY”, aber relativ langsam. Touch to Fokus per Smartphone App funktioniert leider nicht. Bei meiner RX1rII ist das komischerweise noch möglich. Auch wäre es super, wenn ich mich noch weiter von der Kamera wegbewegen könnte, um per Handy auszulösen. Das hätte ich tatsächlich schon 1-2x gebrauchen können. Nach ca. 20 Metern Luftlinie ist bricht die Verbindung ab.
Fazit
DIE Allroundkamera auch noch 2022? Für mich auf jeden Fall! Der hervorragende Af hat mir in den vielen Auftragsarbeiten und Reportagen geholfen, mich aufs wesentliche zu konzentrieren. Keine Angst mehr vor Bildern wo der Fokus nicht 100%ig auf den Augen sitzt. Die Kamera ist ein Arbeitstier und ich kann mich voll und ganz auf sie verlassen. Auch unter schwierigen Bedingungen bei schlechtem, oder garkeinem Licht.
Um die Technik muss ich mich mit dieser Kamera endlich nicht mehr kümmern. Dadurch habe ich auch viele neue Herangehensweisen im Umgang mit den “Models” erarbeitet, ja die komplette Art und der Ablauf eines Portraitshootings ist anders als früher. Ich und vor allem die Models sind sehr viel mehr in Bewegung, die Bilder sind dynamischer und die Personen agieren natürlicher, entspannter und ich lockerer. Ich weiß einfach: Läuft.
Der erfolgreiche Reportagefotograf Steffen Böttcher hat mal gesagt:
” Fotografen neigen manchmal dazu, ihre Kamera zu romantisieren. Ich habe diesen Aspekt in den letzten Jahren für mich abgelegt. Dafür baue ich nun eine größere Beziehung zu meinem Motiv auf, und kann mich nun auf das Wesentliche konzentrieren.”
Dem kann ich zu 100% zustimmen. Die A9 ist nicht so ein schickes Retro-Gerät, nicht so ein emotionaler Augenschmeichler wie Kameras von Leica oder Fujifilm. Sie ist aber ein nahezu perfektes, verlässliches Werkzeug.
Contra
Pro
nahezu perfekter Autofokus auf Referenzniveau inklusive sehr zuverlässigem Objekttraking inklusive Augenerkennung
kein Problem mit LED licht bei lautlosem Verschluss
Kompaktes Gehäuse, liegt gut in meiner (kleinen) Hand
sehr gut personalisierbare Buttons und cleveres Schnellmenü + “Eigenes Menü”
Blackoutfreier Sucher/Display beim Serienbildmodus.
Sehr gute Akkulaufzeit (für eine Hochzeitsreportage komme ich mit 2 Akkus locker aus.
Auch lange Bildserien werden dank dem sehr großen Puffer ohne zwangspausen oder Gedenksekunden unterbrochen
der Kontrastumfang der Bilder ist nicht auf Niveau anderer Kameras. Die Bearbeitbarkeit der Bilder, besonders die Tiefeninformationen sind mitunter stärker begrenzt als man vermuten könnte.
verbautes Klappdisplay könnte hochauflösender/brillanter sein. Kein klappen des Displays ins Hochformat
nach dem kopieren der Bilder auf den Rechner (via SD Karte) muss die Karte jedes Mal formatiert werden, sehr nervig
Robustheit und allgemeiner Zustand der Kamera
Ich habe die A9 vor ein paar Jahren gebraucht gekauft. Zum damaligen Zeitpunkt hatte die Kamera bereits rund 100 000 Auslösungen mit dem mechanischen Shutter hinter sich. Ich habe sie seitdem nicht übertrieben sorgsam behandelt. Wenn es geregnet hat, habe ich sie so verwendet, wie es die Gegebenheiten erfordert haben. Auch bei teilweise um die -20 Grad (Tierfotos im Schnee), und bei starker Hitze und direkter Sonneneinstrahlung (35-40 Grad im Schatten auf während der Trauung) lies mich die Kamera nie im Stich.
Den optischen Zustand würde ich als gut gebraucht bezeichnen. An den Ecken des Magnesiumgehäuses ist der Lack abgegriffen, das mag ich. Die Belederung sitzt wie am ersten Tag und hat keine losen stellen. Definitiv eine Verbesserung zu meiner A99. Einen Displayschutz habe ich nicht verwendet, das Display hat deshalb einige kleine Microkratzer, die mich aber in keiner Weise stören. Die Dichtungen und Klappen funktionieren tadellos und zeigen keinerlei abnutzungsspuren. Die manchmal kritisierte Gummilippe um den Sucher bezeichne ich ebenfalls als tadellos, die sitzt wie am Anfang und sieht aus wie neu. Einen guten Eindruck von der Kamera seht ihr, wenn ihr euch die Produktbilder am Anfang des Artikels anschaut.
Meine Einstellungen
Hier seht ihr mein Button-Layout an der Kamera. Vielleicht ist das ja für den ein oder anderen Hilfreich.
Glückwunsch. Wenn ihr bis hierher durchgehalten habt, seid ihr am Ende meines Langzeittests. Vielleicht wollt ihr ja sogar ein kurzes Feedback geben? Das würde mich jedenfalls sehr freuen.
Streetwalk 14
Lesezeit 2 Minuten
Heute gibts mal wieder einen Blogpost zum Kerngenre meiner Fotografie.
Ich fasse die Ergebnisse der letzten Wochen zusammen und zeige euch eine Mischung aus Candit-Portraits, Stimmungen und einem nahezu perfekten vorder/Hintergrundmatching;). Viel Spaß!
Die 3 Teenager sitzen in einem Hausvorsprung an einer stark befahrenen Hauptstraße einer Großstadt. Der Lärm der vorbeirauschenden Autos scheint sie nicht zu stören. Während sie in ihrer eigenen Welt, auf ihr Smartphone Blickend scheinbar nichts um sie herum war Nehmen, mache ich von dieser Szene ein paar Bilder. Vielleicht zocken sie gerade Fortnite, oder schauen ein Paar TikTok Videos…. was Teenager heutzutage eben so machen. Ich halte einen Moment inne und überlege, wie es so war als ich in ihrem Alter war. Ich verweile kurz, mache noch ein letztes Bild, bevor ich weiterziehe.
Manchmal muss man einfach Glück haben. Ich machte eine Serie von Bildern, als dieses kleine Kind mit dem Luftballon spielend auf mich zu kam. Bei nur einem einzigen der Bilder, war das Ergebnis Perfekt: der Luftballon sitzt auf dem Kopf ihrer Mutter, so scheint es.
Was für ein Auftritt: Die Sonnenbrille sah ich schon von weitem. Die fast schwarze OP-Maske hält sie so, als wäre sie ein modisches Acessioare.
Es ist immer eine Herausforderung, in unseren mit Reklametafeln und Werbebannern vollgestellten Städten, ungestellte Szenen zu finden die eine klare Bildsprache ermöglichen. Überall Schilder, Aufkleber, Graffitis usw. In dieser Szene sieht man nichts davon. Hier ist der Fokus auf dem intensiven Blick des jungen Mannes, der weitere Kartons aus seinem Lieferwagen holt und sie auf eine Transportkarre lädt. Als ich im richtigen Abstand war machte ich Geräusche und räusperte, um einen Blickkontakt herzustellen. Ich finde es meistens besser, wenn die Person direkt in die Kamera blickt. Der ungestellte, ehrliche Blick, catcht mich dann irgendwie und kann das Bild zu etwas besonderem machen.
Das Paket mit dem Schriftzug “HQ-Patronen”, versprüht einem leichten Retro-charme und man könnte sich vorstellen, dass das Bild auch schon sehr viel älter ist. Diese Vorstellung gefällt mir.
Auf mehrfachen Wunsch teste ich mal die Galeriefunktion innerhalb dieses Blogpostings. Dadurch könnt ihr die Bilder in höherer Auflösung und im Vollbild betrachten.
Das (gefragte) Straßenportrait I The Streetportrait →
Es war einer dieser wenigen Tage im Januar, an denen die Sonne ihre wärmenden Strahlen in die kleinen und verwinkelten Ecken Weimars scheinen ließ. Ich war gut drauf, und darauf konzentriert ein paar tolle Szenen und Momente einzufangen. Am Theaterplatz wurde gerade die Eisfläche, die im Dezember rund um das Goethe/Schillerdenkmal installiert wurde, mit viel Manpower abgebaut: ein echtes Spektakel. Viele Schaulustige beobachteten die rund 20 Arbeiter dabei, wie sie mit Vorschlaghammer und Schneeschiebern aus Metall die großen und kleinen Eisbrocken zusammenschoben und mit schwerem Gerät abtransportierten
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