Über den Dächern der Stadt: Das Taubenhaus in Weimar-Nord

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In Weimar-Nord steht ein bemerkenswertes Projekt, das sich den oft missverstandenen Stadtbewohnern widmet: den Stadttauben. Am Taubenhaus kümmert sich ein engagiertes Team der Stadttaubenhilfe Weimar um die Tiere, die zwar zum Stadtbild gehören, aber oft als Störfaktor und Krankheitsüberträger verkannt werden. Melissa Böhme, Vorstandsmitglied der Stadttaubenhilfe Weimar, erzählt im Interview über die Aufgaben und Herausforderungen ihrer Arbeit, den Nutzen des Taubenhauses und die Wünsche für die Zukunft des Projekts.

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Das Taubenhaus wird mehrmals pro Woche  von einem sogenannten „Taubenwart“ betreut. Dieser kümmert sich um die Versorgung und Pflege der Tiere und stellt sicher, dass die Umgebung sauber und die Tauben gesund bleiben. Böhme erklärt: „Im Taubenhaus werden die Futterrinnen und Wasserglocken regelmäßig aufgefüllt, die Nistzellen gesäubert und gelegte Eier gegen Attrappen ausgetauscht.“ Der Eiertaustausch ist eine wesentliche Maßnahme, um die Taubenpopulation zu kontrollieren, ohne die Tiere zu gefährden. Durch diesen artgerechten Eingriff kann das Stadtleben für alle Beteiligten harmonischer gestaltet werden, indem das unkontrollierte Nisten und Brüten eingeschränkt wird.

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Das Taubenhaus selbst bietet den Tieren Schutz und Nahrung, sodass sie nicht gezwungen sind, auf Balkonen, Dachrinnen und in Innenhöfen Unterschlupf zu suchen. Dies trägt wesentlich dazu bei, dass die Belästigung und Verschmutzung in diesen Bereichen verringert wird. In Weimar gibt es derzeit drei solcher Taubenhäuser – eines in Weimar-Nord, eines am „mon ami“ und eines in Weimar-West. Das Konzept eines Taubenhauses mag für Außenstehende vielleicht ungewöhnlich wirken, aber es hat viele Vorteile. „Durch das Taubenhaus können wir die Tauben aus den Wohnbereichen in ein kontrolliertes Umfeld bringen,“ erläutert Böhme. Die Tiere erhalten hier ein sicheres Zuhause und die Möglichkeit, sich artgerecht aufzuhalten, während ihre Population kontrolliert wird. Ein Taubenhaus lenkt die Tauben an einen festen Ort und beugt so vor, dass sie unkontrolliert auf Balkonen oder in Innenhöfen nisten.

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Zusätzlich erlaubt die zentrale Versorgung, die Gesundheit der Tiere besser im Blick zu behalten. Wenn eine Taube krank ist oder eine Verletzung hat, kann sie schnell behandelt werden. „Viele Menschen denken, Tauben übertragen Krankheiten, aber das ist ein Irrglaube. Tauben verbreiten nicht mehr Krankheiten als streunende Katzen oder andere Wildvögel“, klärt Böhme auf. Böhme selbst kam zur Stadttaubenhilfe, als sie eine verletzte Taube fand und sich fragte, wie sie dem Tier helfen könnte. Nach einer Recherche fand sie die Stadttaubenhilfe Weimar und entschied sich, ehrenamtlich beizutreten. „Ich merkte schnell, wie wichtig die Arbeit der Stadttaubenhilfe ist und dass dringend Hilfe gebraucht wird“, sagt sie. Ehrenamtliches Engagement bildet das Rückgrat des Projekts, denn ohne die Zeit und Mühe der freiwilligen Helfer wäre die Versorgung der Tiere nicht möglich. Das Engagement bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich. „Wir sind immer auf der Suche nach neuen Helfern“, so Böhme. „Gerade weil es sich um ein Ehrenamt handelt, haben alle nur begrenzt Zeit, und zusätzliche Unterstützung ist immer willkommen.“

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Neben der regelmäßigen Betreuung der Taubenhäuser übernimmt das Team der Stadttaubenhilfe auch Einsätze in der Stadt: „Wir bekommen oft Anrufe von Anwohnern, die Taubennester auf ihren Balkonen oder in Innenhöfen melden. Dann versuchen wir, die Eier gegen künstliche Attrappen auszutauschen, um eine übermäßige Population zu verhindern,“ erklärt Böhme. In der Arbeit mit den Tauben entwickeln die Helfer oft eine enge Bindung zu den Tieren, und jede Taube hat ihre eigene Geschichte. So erzählt Böhme von „Elektra“, einer Taube, die über Monate hinweg am Weimarer Bahnhof beobachtet wurde und immer wieder humpelnd gesehen wurde. Trotz vieler Versuche gelang es dem Team lange nicht, das Tier einzufangen, bis es schließlich am Tag der Landtagswahlen durch Zufall glückte. „Wir nannten sie Elektra, weil es am Wahltag war“, erinnert sich Böhme. Aufgrund ihrer Verletzungen musste Elektra operiert werden, und heute lebt sie in der „Handicap-Voliere“ der Stadttaubenhilfe, wo sie ihren Lebensabend in sicherer Umgebung verbringen kann.

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Für die Zukunft wünscht sich die Stadttaubenhilfe Weimar einen weiteren Taubenschlag in Weimar-Nord. „Wir merken, wie gut das Konzept funktioniert und wie positiv sich das Taubenhaus auf den Stadtteil auswirkt. Mit einem weiteren Taubenhaus könnten wir noch mehr Tauben betreuen und den Menschen helfen, die unter den Verschmutzungen leiden,“ sagt Böhme. Neben dem Platz für ein weiteres Taubenhaus ist die Organisation dringend auf Spenden angewiesen, um die Versorgung der Tauben zu finanzieren. „Wir haben eine Amazon-Wunschliste, aber auch Geldspenden sind willkommen, da wir uns ausschließlich über Spenden finanzieren,“ erklärt Böhme. Die Stiftung Wohnen Plus , auf deren Gebäude der Taubencontainer Steht, unterstützt das Projekt in Weimar-Nord finanziell und Logistisch, betont Böhme.

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Die Flugklappe bei einem Taubenhaus dient dazu, den Tauben kontrollierten Zugang zum Taubenhaus zu ermöglichen und den Raum zu schützen. Sie funktioniert wie eine Art „Einbahnstraße“: Die Tauben können ins Taubenhaus hineinfliegen, aber die Klappe verhindert, dass Fressfeinde, wie Greifvögel oder Ratten, Zugang erhalten.

Eine Flugklappe hilft zudem bei der gezielten Populationsteuerung. Zum Beispiel können Helfer durch temporäres Schließen der Klappe verhindern, dass neue Tauben in das Haus einziehen oder die bereits vorhandenen Tauben herausfliegen. Besonders bei Neuzugängen kann es sinnvoll sein, die Flugklappe geschlossen zu halten, bis die Tiere sich an das neue Umfeld gewöhnt haben.

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Die Arbeit der Stadttaubenhilfe Weimar zeigt, wie viel Engagement und Fürsorge das Leben in einer Stadt bereichern können. Durch den Einsatz des Teams haben die Stadttauben nicht nur einen sicheren Ort, sondern auch die Bewohner Weimars profitieren von weniger Verschmutzungen und einer besser kontrollierten Taubenpopulation. Das Projekt ist ein gutes Beispiel dafür, wie aus Tierliebe und Ehrenamt etwas Sinnvolles entsteht, das das Stadtbild prägt und das Leben in Weimar noch lebenswerter macht.

 

Für die Bilder kam die Sony A7cII und die A9 zum Einsatz. Objektive: Viltrox 16mm f1.8 & Sony 24mm F1.4GM

 

Unterstützung für die Stadttaubenhilfe: (LINKTREE)


Ich bedanke mich nochmals bei Frau Böhme dafür, das sie sich die Zeit für das Interview genommen hat. Ein Auszug dieses Interviews wird in der Ausgabe 3/2024 des NordMAGAZIN erscheinen.


Tauben als Symbol

Taubenportraits


Reportage: Sony A9 mit dem 24mm F1.4 GMaster

Eigentlich sollte die Veranstaltung schon um 21:00 beginnen, so dachte ich jedenfalls. “Dann bin ich lieber eine halbe Stunde früher da”, sagte ich mir, und war schon 20:20 am Theaterplatz. Als ich ankam wunderte ich mich, dass es so leer war, kurz darauf erkannte ich : ich bin DEUTLICH zu früh da, denn das große Opening zur Spielzeiteröffnung des DNT Weimar sollte erst gegen 22:00 Starten.

SonyA9 24mm F1.4 1/60 ISO 800 F1.4Die Ruhe vor dem (an)Sturm: Auf dem Boden sieht man die Platzmarkierungen für den vorgeschriebenen Abstand in Form von kleinen Punkten.

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Die Ruhe vor dem (an)Sturm: Auf dem Boden sieht man die Platzmarkierungen für den vorgeschriebenen Abstand in Form von kleinen Punkten.

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Zum Fotografieren ist das eine komfortable Situation. Ich kann mir perfekte Standorte raussuchen, die Menschen beobachten und mich in klassischer Straßenfotografie versuchen. Die Challenge diesmal war: statt der unauffälligen, fast unsichtbaren Sony RX1RII mit einer Festen Brennweite von 35mm zu verwenden, wollte ich diesmal testen, wie gut sich die Kombination Sony A9 mit dem 24mm F1.4GM schlägt. 24mm sind nicht nur in der Straßenfotografie eine Herausforderung. Sich damit unauffällig zu nähern und einen Candit Shot zu machen ist schon recht schwer.

Es wurde bald recht dunkel, auf den Af musste ich mich verlassen können. Bei der A9 ist das ja überhaupt kein Problem. Das Af-Tracking und der AugenAF sind extrem zuverlässig, so zuverlässig, wie bei wahrscheinlich kaum einer anderen Kamera. Die A9 macht unglaubliche 60 Berechnungen pro Sekunde, um den Fokus immer auf dem gewünschten Objekt zu halten. Mega!

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1/60   F1.4   Iso1000     Schaltzentrale. Schräg Gegenüber des DNT hatten hier ne Menge Techniker einiges zu tun.

1/60 F1.4 Iso1000 Schaltzentrale. Schräg Gegenüber des DNT hatten hier ne Menge Techniker einiges zu tun.

1/15     F1.8    Iso10000Daneben: ein Tower mit 2 Hochleistungsbeamern, die 2 große Bilder an die Fassade des DNT projezierten.

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Daneben: ein Tower mit 2 Hochleistungsbeamern, die 2 große Bilder an die Fassade des DNT projezierten.

1/60 F1.4 Iso1600Die Fassade des DNT wurde wiedermal sehr Farbenfroh in Szene gesetzt.

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Die Fassade des DNT wurde wiedermal sehr Farbenfroh in Szene gesetzt.

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Als sich der Platz langsam füllte, und durch die Licht / Projektionstests viele Menschen neugierig stehen blieben, unterhielt ich mich, mit einer netten älteren Dame, die vor einiger Zeit von Dortmund nach Weimar gezogen war. Wir plauderten herrlich über unsere Wahlheimat, und das, was uns wohl heute Abend ermutlich verwarten würde.

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Vom Bühnenprogramm, also der One Minute Show kann ich euch keine Bilder zeigen, das wäre mit 24mm ohnehin nicht möglich gewesen, da es sich ausschließlich auf dem großen Balkon des DNT abspielte. Ich versuche hier nur die Stimmung und die tolle athmosphäre zu transportieren, die an diesem Abend wirklich fantastisch war. Das sehr abwechslungsreiche witzige, tragische, komische, nachdenkliche und fast immer unterhaltsame Programm wurde untermauert von mehreren pointierten Moderationen und statements, die die momentane gesellschaftliche Situation kommentierten. Hasko Weber persönlich lieferte einige glanzmomente des Abends mit seinen Aussagen zu aktuellen und vergangenen wichtigen politischen Themen.

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1/15    F1.8    Iso8000okayOkay…. als Backup hatte ich das 85mm F1.8 in die Tasche gepackt. Für diesen einen Shot habe ich das Objektiv aus der Tasche geholt, und gleich danach wieder gewechselt.

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okayOkay…. als Backup hatte ich das 85mm F1.8 in die Tasche gepackt. Für diesen einen Shot habe ich das Objektiv aus der Tasche geholt, und gleich danach wieder gewechselt.

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Nach knapp einer Stunde Unterhaltungsfeuerwerk beendete der DNT-eigene Pyrotechniker den Abend mit einer eindrucksvollen und farbenfrohen Demonstration seines Könnens. Nebel, Pyrotechnik und gekonnt inszeniertes Licht versetzten die Zuschauer in Staunen und sorgten für ein Lichtermeer an Smartphone-Bildschirmen.

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Fazit: ein toller Abend, mit vielen schönen Momenten. Fotografisch würde ich nach der Sichtung der Bilder sagen, dass ich wohl mit der A9 die richtige Wahl getroffen habe, die Bilder sind wirklich ausnahmslos immer scharf an der richtigen Stelle. Bei der Brennweite bin ich mir jedoch sicher, das 35mm dann doch die bessere Wahl gewesen wären. Man muss einfach viel zu nah an die Gesichter ran, um die Emotionen rüberzubringen. Unbemerkt bleibt man dabei kaum. Da ich jedoch noch kein 35ér für den Emount besitze, werde ich mir wohl eventuell bald ein gebrauchtes Distagon zulegen(müssen). Bis dahin habe ich ja noch die grandiose RX1RII, die ich sicher bald wieder für solche Events einsetzen werde.

Eröffnungsspektakel Kunstfest 2018

Es war nur wenige Stunden vor der offiziellen Eröffnung, da brach einer der schwersten Stürme in diesem Jahr über Weimar herein. Wasser lief in Keller, Bäume stürzten um, am nächsten Tag mussten alle 3 Parks von Weimar geschlossen werden. Wir rechneten fest damit, dass die große Eröffnungsfeier des 16 Tägigen Kunstfestes 2018, mit dem diesjährigen Motto „von Hochstaplern und Seiltänzern-wie das Bauhaus nach Weimar kam“ buchstäblich ins Wasser fällt. Dennoch fuhren wir in strömendem Regen in die Stadt und wir waren uns immer sicherer, dass wir umsonst kamen. Am Platz der Demokratie angekommen, beruhigte sich das Wetter jedoch schnell und wir sahen die letzten Vorbereitungen zu einem spektakulären Schauspiel. Der Ort füllte sich mit immer mehr Menschen, wir suchten einen guten Platz, um eine gute Sicht auf das Bühnenbild zu bekommen. Wobei wir ja eigentlich gar nicht wussten, wie groß es wirklich werden würde….

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Mit knapp 90 Minuten Verspätung verwandelten die französischen Hochseilkünstler Compagnie Transe Express  dann endlich den Vorplatz der Anna Amalia Bibliothek in ein farbenfrohes Unterwasserszenario. Wir ließen uns fast eine Stunde verzaubern, mit einer Geschichte von Gut und Böse. Inszeniert in einem fantasievollen Kostüm und Farbenrausch, mit Hochseilkünstlern und Musikern, in spektakulären Höhen. 

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