Ein Wochenende in Frankfurt

Lesezeit ca. 12 Minuten

Es war längst überfällig: Ein gemeinsames Wochenende mit meinen lieben Fotofreunden Renato Rocha und Ronald Kästner, und nur ein Thema im Fokus – Streetphotography pur!

Vor etwa einem dreiviertel Jahr hatten wir uns für Frankfurt als Reiseziel entschieden, denn die Großstadt liegt mit einer Zugreisezeit von etwa 2,5-4 Stunden für uns alle in etwa gleich weit entfernt. Bereits Wochen im Voraus freute ich mich riesig auf dieses Treffen. Ronald hatte ich schon fast ein Jahr lang nicht gesehen, und bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich Renato noch nie persönlich getroffen.


 
 
 

Die kleine Vollformatkamera von Sony mit 42MP und fest verbautem 35mmF2 Objektiv: Die RX1rII ist superklein und leicht und wiegt mit knapp 450gramm deutlich weniger als eine herkömmliche Spiegellose Vollformatkamera mit Wechselobjektiv

 

Als ich am Vorabend der Reise meine Sachen packte, überlegte ich hin und her bezüglich meiner geplanten Ausrüstung. Die A9 und die 2-3 Objektive, die ich unbedingt mitnehmen wollte, wogen über 2 kg. Das war viel zu viel für meinen kleinen Rucksack. Also musste eine andere Lösung her: Mit weniger als 450 Gramm und ein paar Akkus war die Entscheidung einfach. Die kleine RX1rII sollte in den folgenden drei Tagen mein ständiger Begleiter sein, und mit ihrer fest verbauten, universellen 35-mm Linse sollte ich all meine fotografischen Ziele erreichen können: gefragte Porträts, spontane Streetszenen und natürlich der Blick vom Maintower nach Sonnenuntergang. Ob alles so funktioniert hat, wie erhofft, erfahrt ihr in den nächsten Minuten. Holt euch schon mal einen Kaffee;)

Die Metropole, bekannt für ihre beeindruckende Skyline, Architektur und Vielfalt, hatte ich vor über 25 Jahren zum letzten Mal besucht. Damals absolvierte ich meinen Grundwehrdienst im Amt für Flugsicherung der Bundeswehr, ganz in der Nähe der neuen Börse.

F5.6 I 1/500 I Iso 160

Als ich in Frankfurt ankam, wartete Renato schon am Ausgang des Hauptbahnhofs mit einer herzlichen Begrüßung. Kurz darauf kamen wir im Hotel an, und trafen auf Ronald. Schnell noch die Sachen aufs Zimmer und nur kurz den fantastischen Ausblick genießen, und schon gings los.

F2 I 1/500 I Iso125

F2 I 1/500 I Iso125

Uns zog es gleich in Richtung der Wolkenkratzer und es dauerte nicht lange bis sich die ersten interessanten Motive und Szenen zeigten. Eine Gruppe Frauen mit Kopfbedeckung liefen uns entgegen, als sich ein Mann unter sie mischte. An der nächsten Ampel kamen alle zum stehen und warteten auf die nächste Grünphase. Ich zog die Kamera hoch und machte ein paar erste Aufnahmen.

F6.3 I 1/500 I Iso1000

Weiter Stadteinwärts bemerkten wir, wie das Licht fantastische Schatten der Menschen am Boden zeichnete. Dabei kamen interessante Silhouetten wie diese zustande. Wir machten einige Bilder, warteten ein paar Minuten und zogen dann weiter.

F7,1 I 1/500 I Iso100

Aufmerksame Leser meines Blogs wissen, das ich ein Fan von Portraits in der Straßenfotografie bin. Auch für Frankfurt hatte ich mir vorgenommen einige fremde Menschen anzusprechen. Ursprünglich wollte ich dafür das 135mmF1.8GM an der A9 verwenden. Wie anfangs erwähnt, hatte ich mich ja auch Gewichtsgründen dagegen entschieden. Mit der großen F2 Blende des 35mm Objektives der RX1rII sind Portraits auch kein Problem. Der Look ist ein anderer, denn hier sieht man in dem unschärfebereich auch noch ein wenig Umgebung. Das ist ja eigentlich meist dann doch interessanter als ein komplett aufgelöster Hintergrund.

Es dauerte nicht lange und ich sah 2 Junge Frauen auf einer kleinen Mauer sitzen. Die beiden sahen sehr symphatisch aus und ihre ganze erscheinung schrie danach: fotografier mich;) Ich sprach sie an, machte komplimente und gab ihnen mein Leparello in die Hand. Sie waren total begeistert gerührt und freuten sich darüber das ich sie angesprochen habe. Ich durfte ein paar Bilder von ihnen machen.

Ich fragte an dem Tag noch weitere Personen, jetzt wo das Eis gebrochen war , fiel mir das auch sehr viel leichter.

F2 I 1/100 I Iso250

Renato hatte vor ein paar Monaten eine Reportage eines Dance Battles in Bern gemacht. Der damalige 2. Platz Carlos Leon hielt überraschenderweise in der nähe des riesigen “My Zeil” Einkaufszentrums…. eine Show mit 4 weiteren Tänzern ab. Ein tolles wiedersehen!

F2 I 1/500 I Iso 640

F2 I 1/1000 I Iso320

F2 I 1/1000 I Iso320

F2 I 1/1000 I Iso1250

Für eines der Fotos, welches ich unbedingt machen wollte mussten wir hoch hinaus. Ein gedrucktes Bild vom Maintower hinunter auf die beleuchteten Straßen sollte ein paar Tage später in meinem Büro hängen, so hoffte ich. Das Wetter ließ uns jedoch im Stich sobald wir das Ticket bezahlt hatten: Der Maintower wurde für Besucher gesperrt. Eine Fahrt nach Oben war zwar möglich, Jedoch nicht bis zur Aussichtsplattform. Also mussten wir warten bis das Unwetter vorbeizog.

F16 I 2,5 Sekunden I Iso200

Nach einer gefühlten Ewigkeit war es dann aber soweit, und wir konnten nach ganz oben.

F14 I 20 Sekunden I Iso200

F2 I 1/8 I Iso1000

F2 I 1/30 I Iso12800

Der nächste Tag begann sehr früh, denn wir wollten die ersten Sonnenstrahlen .. Also gingen wir noch vor dem Frühstück für ein paar Stunden in Richtung Main.

F6.3 I 1/250 I Iso320

F4 I 1/250 I Iso100 I Macromodus

F22 I 1/250 I Iso1000 I -1.3EV

F2 I 1/1600 I Iso100

In der Nähe unseres Hotels hat mich von Anfang an ein Punkt immer wieder fasziniert: Ein riesiges Graffiti einer Friedenstaube befand sich an der Stirnseite eines Gebäudes an einer Großbaustelle. Ich dachte mir schon seit unserer Ankunft: damit musst du irgendwas machen. Also begab ich mich in die Nähe und suchte nach Motiven. In der Nähe befand sich eine Litfaßsäule, die sich drehte. Filme und andere Dinge wurden beworben, und ich suchte nach passenden Wörtern, positionierte die Kamera, wählte den Ausschnitt und machte ein paar Bilder.

F22 I 1/250 I Iso800

Nach dem Frühstück wollten wir uns mit einigen Locals vom Collateral Eyes Streetcollective treffen. In der Straßenfotografie-Szene gibt es eine sehr dynamische Community. Wenn man eine Stadt nicht allein erkunden will, findet man in mittlerweile in fast jeder größeren Stadt Straßenfotografen, mit denen man sich treffen kann und die einem ihre Sichtweise auf Ihre Stadt zeigen. Das ist immer sehr unterhaltsam und lehrreich. An dieser Stelle vielen Dank an Faina, Stefan und die vielen anderen, deren Namen ich mir blöderweise nicht gemerkt habe.

Das Problem an solchen Treffen mit anderen Fotografen ist aber, das ich dann kaum fotografiere und mehr quatsche. So entstanden an dem Tag kaum Bilder. Am Abend gingen wir zusammen Essen und wir trafen dort noch auf weitere Fotografinnen. Natürlich probierten wir die Lokalen Spezialitäten aus;)

F4 I 1/400 I Iso25600!

F2 I 1/500 I Iso20000!

F2 I 1/125 I Iso5000

F10 I 30 Sekunden I Iso100 I -1EV

F2 I 1/60 I Iso2000

F2 I 0,8 Sekunden I Iso1600

F2.8 I 0,5 Sekunden I Iso1600

Am nächsten morgen genossen die ersten wärmenden Sonnenstrahlen auf dem Rundbalkon unserer Etage bei fantastischer, wolkenfreier Aussicht.

F10 I 1/1250 I Iso1600

Mein Zug fuhr leider schon viel zu früh, dennoch machten wir uns nach dem Frühstück auf, um noch ein Paar Bilder entlang des Mains in Richtung des großen Skaterparks zu machen. Auf dem Weg zur Bahn hatte ich mich dann geärgert, nicht doch 2 oder 3 Züge später gebucht zu haben, denn das Wetter war Sonnig und sehr mild, ständig kam ich an interessanten Spots vorbei, an denen es sich gelohnt hätte noch Bilder zu machen.  Es war ein fantastisches Wochenende und eine sehrt intensive Erfahrung. Die Zeit nur mit dem Thema Fotografie zu verbringen, und ganze 3 Tage im Austausch mit gleichgesinnten gemeinsam eine fremde Stadt zu erkunden wirklich genial, ich kann das nur jedem empfehlen.

Und: die kleine RX1rII hat sich mal wieder bewährt. So kompakt und leichtgewichig zu fotografieren hat schon was befreiendes, obwohl ich mir natürlich schon ab und zu eine andere Brennweite gewünscht hätte. Aber ein anderes Setup kann ich ja beim Nächsten mal ausprobieren.

Falls ihr bis hierhin durchgehalten habt: vielen Dank fürs Lesen, ich würde mich über einen kleinen Kommentar und oder ein Like sehr freuen. Vielleicht möchtet ihr diesen Erfahrungsbericht auch Teilen, auch das fänd ich ebenfalls Super. Ich wünsche euch viel Spaß bei eurem eigenen Städtetrip, vielleicht sieht man sich ja mal.  In diesem Sinne: geht raus und macht Fotos;)

Ronald Kästner: www.fopti.de I Instagram: fopti.de

Renato Rocha: www.rocharenato.net I Instagram: Streetprofil I Instagram: Sportprofil

CollateralEyes I Stefan Lauterbach I Andrea Diener I ffm_Streetphotography I

Reportage: Sony A9 mit dem 24mm F1.4 GMaster

Eigentlich sollte die Veranstaltung schon um 21:00 beginnen, so dachte ich jedenfalls. “Dann bin ich lieber eine halbe Stunde früher da”, sagte ich mir, und war schon 20:20 am Theaterplatz. Als ich ankam wunderte ich mich, dass es so leer war, kurz darauf erkannte ich : ich bin DEUTLICH zu früh da, denn das große Opening zur Spielzeiteröffnung des DNT Weimar sollte erst gegen 22:00 Starten.

SonyA9 24mm F1.4 1/60 ISO 800 F1.4Die Ruhe vor dem (an)Sturm: Auf dem Boden sieht man die Platzmarkierungen für den vorgeschriebenen Abstand in Form von kleinen Punkten.

SonyA9 24mm F1.4 1/60 ISO 800 F1.4

Die Ruhe vor dem (an)Sturm: Auf dem Boden sieht man die Platzmarkierungen für den vorgeschriebenen Abstand in Form von kleinen Punkten.

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Zum Fotografieren ist das eine komfortable Situation. Ich kann mir perfekte Standorte raussuchen, die Menschen beobachten und mich in klassischer Straßenfotografie versuchen. Die Challenge diesmal war: statt der unauffälligen, fast unsichtbaren Sony RX1RII mit einer Festen Brennweite von 35mm zu verwenden, wollte ich diesmal testen, wie gut sich die Kombination Sony A9 mit dem 24mm F1.4GM schlägt. 24mm sind nicht nur in der Straßenfotografie eine Herausforderung. Sich damit unauffällig zu nähern und einen Candit Shot zu machen ist schon recht schwer.

Es wurde bald recht dunkel, auf den Af musste ich mich verlassen können. Bei der A9 ist das ja überhaupt kein Problem. Das Af-Tracking und der AugenAF sind extrem zuverlässig, so zuverlässig, wie bei wahrscheinlich kaum einer anderen Kamera. Die A9 macht unglaubliche 60 Berechnungen pro Sekunde, um den Fokus immer auf dem gewünschten Objekt zu halten. Mega!

1/60   F1.4   Iso 640

1/60 F1.4 Iso 640

1/60   F1.4   Iso 250

1/60 F1.4 Iso 250

1/60   F1.4   Iso1000     Schaltzentrale. Schräg Gegenüber des DNT hatten hier ne Menge Techniker einiges zu tun.

1/60 F1.4 Iso1000 Schaltzentrale. Schräg Gegenüber des DNT hatten hier ne Menge Techniker einiges zu tun.

1/15     F1.8    Iso10000Daneben: ein Tower mit 2 Hochleistungsbeamern, die 2 große Bilder an die Fassade des DNT projezierten.

1/15 F1.8 Iso10000

Daneben: ein Tower mit 2 Hochleistungsbeamern, die 2 große Bilder an die Fassade des DNT projezierten.

1/60 F1.4 Iso1600Die Fassade des DNT wurde wiedermal sehr Farbenfroh in Szene gesetzt.

1/60 F1.4 Iso1600

Die Fassade des DNT wurde wiedermal sehr Farbenfroh in Szene gesetzt.

1/30    F1.4   Iso1600

1/30 F1.4 Iso1600

1/125   F1.4   1/250

1/125 F1.4 1/250


Als sich der Platz langsam füllte, und durch die Licht / Projektionstests viele Menschen neugierig stehen blieben, unterhielt ich mich, mit einer netten älteren Dame, die vor einiger Zeit von Dortmund nach Weimar gezogen war. Wir plauderten herrlich über unsere Wahlheimat, und das, was uns wohl heute Abend ermutlich verwarten würde.

1/15   F1.4   Iso640

1/15 F1.4 Iso640

1/60   F1.4   Iso6400

1/60 F1.4 Iso6400

Vom Bühnenprogramm, also der One Minute Show kann ich euch keine Bilder zeigen, das wäre mit 24mm ohnehin nicht möglich gewesen, da es sich ausschließlich auf dem großen Balkon des DNT abspielte. Ich versuche hier nur die Stimmung und die tolle athmosphäre zu transportieren, die an diesem Abend wirklich fantastisch war. Das sehr abwechslungsreiche witzige, tragische, komische, nachdenkliche und fast immer unterhaltsame Programm wurde untermauert von mehreren pointierten Moderationen und statements, die die momentane gesellschaftliche Situation kommentierten. Hasko Weber persönlich lieferte einige glanzmomente des Abends mit seinen Aussagen zu aktuellen und vergangenen wichtigen politischen Themen.

1/30    F1.4   Iso8000

1/30 F1.4 Iso8000

1/15    F1.8    Iso8000okayOkay…. als Backup hatte ich das 85mm F1.8 in die Tasche gepackt. Für diesen einen Shot habe ich das Objektiv aus der Tasche geholt, und gleich danach wieder gewechselt.

1/15 F1.8 Iso8000

okayOkay…. als Backup hatte ich das 85mm F1.8 in die Tasche gepackt. Für diesen einen Shot habe ich das Objektiv aus der Tasche geholt, und gleich danach wieder gewechselt.

1/30    F1.4   Iso 12800

1/30 F1.4 Iso 12800

1/60   F1.4   Iso4000

1/60 F1.4 Iso4000

1/60    F1.4    Iso1000

1/60 F1.4 Iso1000

1/60    F1.4   Iso4000

1/60 F1.4 Iso4000

Nach knapp einer Stunde Unterhaltungsfeuerwerk beendete der DNT-eigene Pyrotechniker den Abend mit einer eindrucksvollen und farbenfrohen Demonstration seines Könnens. Nebel, Pyrotechnik und gekonnt inszeniertes Licht versetzten die Zuschauer in Staunen und sorgten für ein Lichtermeer an Smartphone-Bildschirmen.

1/125   F1.4   Iso320

1/125 F1.4 Iso320

1/60   F1.4   Iso640

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1/25   F1.4   Iso250

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1/60 F1.4 Iso100

1/60 F1.4 Iso100

1/60 F1.4 Iso100

Fazit: ein toller Abend, mit vielen schönen Momenten. Fotografisch würde ich nach der Sichtung der Bilder sagen, dass ich wohl mit der A9 die richtige Wahl getroffen habe, die Bilder sind wirklich ausnahmslos immer scharf an der richtigen Stelle. Bei der Brennweite bin ich mir jedoch sicher, das 35mm dann doch die bessere Wahl gewesen wären. Man muss einfach viel zu nah an die Gesichter ran, um die Emotionen rüberzubringen. Unbemerkt bleibt man dabei kaum. Da ich jedoch noch kein 35ér für den Emount besitze, werde ich mir wohl eventuell bald ein gebrauchtes Distagon zulegen(müssen). Bis dahin habe ich ja noch die grandiose RX1RII, die ich sicher bald wieder für solche Events einsetzen werde.

#Streetwalk 7

Nach einer längeren Blogpost-Pause zum Thema “Street”, fasse ich mal wieder die Besten Ergebnisse aus den vergangenen 15 Streetwalks zusammen. Einige der Bilder sind mit einer für die Straßenfotografie eher ungewöhnlichen Brennweite entstanden. Seit knapp 2 Wochen bin ich statt mit den üblichen 35mm an der RX1RII, mit dem Sony 24mmF1.4 GMaster an der Sony A7III unterwegs.

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Sony A7III mit Sony 24F1.4 GMaster F 1.4

Sony A7III mit Sony 24F1.4 GMaster F 1.4

Die erwartbaren Schwierigkeiten bei der Brennweite ( Bildgestaltung, nochmal deutlich näher ran an Personen ) und der größeren Kamera-Objektiv Kombination (weniger auffällig, als zB. mit der Rx1R) relativierten sich schnell. Da ich den Blendenring am Objektiv immer auf 1.4 stelle, (und ich immer sehr nah dran bin) bekommen die Bilder einen Portraitlook durch die gute Freistellung der Personen vom Hintergrund. Man erkennt zwar die Umgebung, störende Elemente verschwinden aber auf diese weise schnell im Unschärfebereich. Die Befürchtung, das man durch die größere Kamera-Objektivkombination mehr Aufmerksamkeit auf sich zieht, ist ebenfalls unbegründet. Ich mag den Look der dabei entsteht sehr, deshalb ist das 24ér mein neues “immerdrauf”

Sony A7III mit Sony 24F1.4 GMaster F 1.4

Sony A7III mit Sony 24F1.4 GMaster F 1.4

Sony RX1RII F5.6

Sony RX1RII F5.6

RX1R MarkII F2 1/20

RX1R MarkII F2 1/20

RX1R Mark II F2.0 1/20

RX1R Mark II F2.0 1/20

Sony RX1R MarkII F11 1/500

Sony RX1R MarkII F11 1/500

Sony RX1R MarkII F5.6 1/1000

Sony RX1R MarkII F5.6 1/1000

Sony RX1R MarkII F5.6 1/2000

Sony RX1R MarkII F5.6 1/2000

Sony A7III 24F1.4 GMaster F1.4

Sony A7III 24F1.4 GMaster F1.4

Sony RX1RII F5.6

Sony RX1RII F5.6

Sony RX1RII F5.6

Sony RX1RII F5.6

... warum eigentlich Streetphotography?

 
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ℹInfobox

Geboren 1978 in Weimar. Fotografiere seit 2007 ambitioniert u.a. Hochzeiten, Events, Menschen. Seit 2016 widme ich mich verstärkt der Straßenfotografie und habe hier meine wahre Passion gefunden.

Ich habe in den letzten 13 Jahren so ziemlich jedes Genre fotografiert. Von Landschaft über Portraits, Tiere, Macros, Events usw. Ich verkaufe diese Bilder an Werbeagenturen, arbeite mit Muhlack Kiel zusammen, die von mir Motive für Akustikabsorber herstellen, begleite Hochzeiten mit Ganztagsreportagen und portraitiere Menschen. 

Eines meiner ersten Bilder, die es in meiner Fotocommunityzeit in die "Galerie" geschafft haben. Aufgenommen 2006, mit einer 6 Megapixel DSLR (Konikaminolta Dynax 7D) aus 12 Einzelbildern. Damals war der Dynamikumfang der Digitalkameras bei weitem n…

Eines meiner ersten Bilder, die es in meiner Fotocommunityzeit in die "Galerie" geschafft haben. Aufgenommen 2006, mit einer 6 Megapixel DSLR (Konikaminolta Dynax 7D) aus 12 Einzelbildern. Damals war der Dynamikumfang der Digitalkameras bei weitem nicht so groß wie heute.

Ich liebe das Meer. Diese Aufnahme entstand im Juli 2007 beim Sonnenaufgang, als ich einen einwöchigen Fotourlaub auf Usedom genoss.

Ich liebe das Meer. Diese Aufnahme entstand im Juli 2007 beim Sonnenaufgang, als ich einen einwöchigen Fotourlaub auf Usedom genoss.

Hochzeit 2015 am Stausee Hohenfelden

Hochzeit 2015 am Stausee Hohenfelden

Veröffentlichungen einiger Bilder in diversen Tourismusmagazinen von 2016

Veröffentlichungen einiger Bilder in diversen Tourismusmagazinen von 2016

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Akustikleinwand

dieses Motiv wurde bisher am meisten Verkauft. Produziert und vertrieben werden sie vom Kieler Unternehmen "Muhlack Akustikleinwände" Kunden sind Sparkassen, Versicherungen, Krankenhäuser. Überall wo die Akustik Hallig wirkt, lassen sich diese Schallverbesserer einsetzen. Dieser Absorber misst eine Breite von fast 2,50m und sorgt für eine Hallfreie Akustik bei uns Zuhause

Zeitgeschichtlich gesehen sind viele dieser Stilrichtungen der Fotografie in meinen Augen meist austauschbar und für mich sehr langweilig geworden. Irgendwann erschien mir alles so inhaltsleer und beliebig. Gerade in der Landschaftsfotografie habe ich doch schon ne Menge gesehen und ausprobiert. Im August 2010 verschlug es meinen Freund und mich in eine Ausstellung des Fotografen Louis Held. Seine Bilder zeigten Weimarer Straßenszenen aus den Frühen 1900 er Jahren. Menschen, die an einem Brunnen anstanden, um Wasser zu holen, und viele andere Fotos mit dokumentarischem Charakter. Bilder aus einer anderen Zeitepoche, das Alltagsleben der Menschen ungestellt und spontan für die Nachwelt festzuhalten…faszinierend, und manchmal auch wunderschön. Held war nach heutiger Lesart einer der ersten deutschen Dokumentar und Reportagefotografen. Wir beide fanden die Bilder so eindrucksvoll, dass wir mehrere Postkarten kauften. Später bekam ich noch von Freunden ein Buch geschenkt. Im Laufe der Zeit erlosch das schwach entfachte Feuer aber wieder, das Buch landete im Regal. Erst beim Schreiben dieses Artikels habe ich es wieder hervorgekramt… Beim Durchblättern merke ich: mittlerweile habe ich dann doch viele Bilder eines ganz anderen Kalibers kennen und lieben gelernt.

 Mehr dazu in einem anderen Blogpost.

Mein erster Bildband zum Thema Dokumentar/Streetfotografie

Mein erster Bildband zum Thema Dokumentar/Streetfotografie

Thomas Leuthard

Jahre später, in den Wirren meines YouTube-Abo Algorithmus wurde mir ein Video von Thomas Leuthard vorgeschlagen.  Ein Schweizer mit mittelstarkem Dialekt erzählt was über Hmm, Streetfotografie? „kenne ich“ -dachte ich mir. Details von Fassaden, Zebrastreifen, vorbeilaufende Personen in Bewegungsunschärfe, Straßenschilder. Langweilig. Oder doch nicht? Gab es da noch mehr? Ja, sehr naiv… ich weiß 😉 Leuthard schaffte es binnen Minuten, dass ich mich auf einmal brennend für das Thema interessierte. Die Bilder, die er zeigte, waren anders, Gut. Richtig gut! Unglaublich gut! Ich wollte mehr. Verschlang Abend für Abend so ziemlich jedes Video von ihm. Kaufte auf Udemy nen Spreadsheed Workshop von ihm, und tastete mich langsam stück für Stück voran. Vieles was er zeigte klang logisch und hörte sich einfach und planbar an. Wie schwer es wirklich war, musste ich dann später bei meinen ersten Gehversuchen merken. Mein Auge musste zu allererst einmal geschult werden. Ich muss Dinge sehen, bevor sie passieren und mehr. Die rechtliche Situation war mir dabei immer egal. Ich stelle Menschen meist als Silhouette im Gegenlicht, von hinten oder anders unkenntlich dar. Wenn das nicht möglich ist dann auf jeden Fall nie respektlos oder unvorteilhaft.

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Sony A99

Nicht zuletzt für die Hochzeitsreportagen und die Stadtportraits, sowie einige andere Auftragsarbeiten benötige ich eine Kamera mit Wechselobjektiven. zusätzlich zur A99 kommt parallel eine A7II zum Einsatz, bei der ich die Objektive adaptieren kann.

Technik

Losgezogen bin ich am Anfang mit meiner großen DSLM mit 85mm 1.4ér Objektiv. Wirklich unauffällig ist man damit nicht unterwegs. Der Spiegelschlag ist leider auch recht laut. Außerdem ist der Look mit einem 85ér nicht wirklich „Street“. Also ging ich von nun an mit dem 50 1.4 auf Motivsuche. Motiviert durch meinen super Kollegen und Namensvetter aus Leipzig, der mich ständig mit Feedback unterstützte. An dieser Stelle nochmal: Danke, Andre! Langsam traue ich mich auch an die Menschen ran, aber der Look ist immer noch zu Telelastig. Ich blieb am Ball und versuchte vieles auszuprobieren Spiegelungen, Symmetrien, Gegensätze: das ganze Programm von Leuthards Tipps und Ratschlägen. Ich wollte unauffälliger agieren, denn das Klacken des Spiegelschlags wurde immer mehr zum Problem, je näher ich den Motiven kam. In einem Chat mit einem befreundeten Fotografen empfahl mir dieser doch eine Kompaktkamera mit Vollformatsensor anzuschauen, die RX1R. Mit dieser Kamera (mittlerweile habe ich die MarkII) wurde ich dann glücklich und ich konnte mich nun ganz auf die Motivsuche konzentrieren, unauffällig und lautlos agieren und den Menschen in seinem natürlichen Lebensraum dokumentieren.

 

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Sony RX1r

..mittlerweile besitze ich die Mark II, mit 42 MP Vollformatsensor, eingebautem Sucher und deutlich verbessertem Af. Sieht rein optisch dem Vorgänger zum verwechseln ähnlich.

Dennoch: leicht ist es nun wirklich nicht, gute Bilder zu erstellen. Vieles muss zusammenpassen. Ein geschultes Auge, die eigene Verfassung, das passende Licht, die richtige Uhrzeit, Geduld… viel Geduld und oftmals auch Glück sind vonnöten, um brauchbare oder gute Ergebnisse zu bekommen. Der Weg ist steinig. Manchmal komme ich mit keinem einzigen guten Bild nach Hause. Dennoch bleibe ich fasziniert und am Ball. Denn es hilft nur eines um immer besser zu werden: so oft wie möglich rausgehen und Fotografieren! Den Blick schulen, Techniken zum unerkannt bleiben lernen, Ideen zur Bildgestaltung erarbeiten, oder eben offen auf die Menschen zugehen, planbares vorbereiten, so oft wie möglich in die Stadt, zum Bahnhof, in die Fußgängerzone.

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Da wo Menschen sind und Geschichten erzählt werden muß ich hin, und eigene erzählen.